Unser aktueller Flugschüler Andreas Wick hat diesen Bericht über die Platzrunde in Donaueschingen erstellt:
Wenn man sich mit der „Fliegerei“ beschäftigt, wird man immer wieder über den Begriff „Platzrunde“ stolpern. Aber warum gibt es diese Platzrunde überhaupt?
Um es mal auf einen Punkt zu bringen, es geht um Sicherheit.
Wenn man also Starten oder Landen will, muss man bestimmte Regeln befolgen. Im Grunde nicht anders wie wir es aus dem Straßenverkehr kennen. Von diesen Regeln gibt es ganz schön viele, es ist ja schließlich auch eine weitere Dimension dazu gekommen, die Höhe.
Eine Platzrunde beschreibt ein vorgegebenes und standardisiertes An- und Abflugverfahren der Luftfahrzeuge an einem Flugplatz. Die Platzrunde besteht aus vorgegebenen Strecken, die in verschiedene Phasen unterteilt ist:
Start/Abflug: Hier befindet man sich im Steigflug und trifft alle Vorkehrungen für den Überlandflug
Querabflug: In dieser Phase sollte man die Platzrundenhöhe erreichen. Das sind meistens ca. 1000 ft AGL (above groud level) und entspricht ca. 300m über dem Grund.
Gegenanflug: In der Platzrundenschulung gibt man hier seine erste Positionsmeldung ab und jeder Funkteilnehmer am Flugplatz und in der Platzrunde weiß Bescheid wo man sich befindet.
Dies ist wichtig damit auch Luftfahrzeuge, die von einem anderen Flugplatz kommen und in den Gegenanflug eindrehen wollen, auf uns aufmerksam werden. Bis zum Queranflug hält man die 1000 ft AGL, also kein steigen oder sinken.
Will man vom Flugplatz abfliegen geht man vom Steigflug in den Horizontalflug und bereitet alles dafür vor.
Queranflug: Nun fängt man mit dem Sinkflug an und meldet wieder seine Position.
Endanflug: In dieser letzten Phase meldet man noch einmal seine Position und der Turm gibt uns die Windrichtung und -stärke
Wenn man dann sicher gelandet ist, geht man verschiedenen definierten Rollwegen nach um an seine Parkposition zu kommen.
Wie man in dem Schaubild oben gut erkennen kann, fliegt ein anfliegendes Flugzeug in den Gegenanflug ein und ein abfliegendes Flugzeug in dem Queranflug ab.
Wenn man jetzt auf einem Flugplatz landen möchte und in die Platzrunde einfliegt, braucht man noch einige Informationen
In der Regel meldet man sich 5 Minuten vorher (z.B.: D-HTCH, 5min südlich, erbitte Landeinformationen)
Der Turm wird uns folgende Informationen geben:
Piste: Welche Piste ist gerade aktiv, bzw. in welcher Richtung lande ich?
Luftdruck: Diesen brauche ich damit mein Höhenmesser mir die genaue Höhe anzeigen kann.
Aktivitäten: Was passiert gerade auf dem Flugplatz? Bin ich zu nahe an einem landenden Flugzeug oder ist die Piste gar blockiert?
Normalerweise fliegt man die Platzrunde immer linkskurvig. Da man aber immer gegen den Wind Startet und Landet, kann man sie auch anders herum fliegen, die Rechtsplatzrunde. Diese ist gleich aufgebaut, nur eben anders herum.
Die Platzrunden können sehr unterschiedlich aussehen und müssen auch nicht immer genau im rechten Winkel verlaufen. Hier einmal das Beispiel Donaueschingen:
Ohne GPS weiß man nicht wirklich wo man sich gerade befindet. Deshalb gibt es mehrere markante Punkte in einer Platzrunde. Hochspannungsmasten, markante Gebäude oder eine Autobahn. Auf dem nachfolgenden Bild habe ich versucht die Platzrunde von Donaueschingen mit den verschiedenen markanten Wegpunkten darzustellen: