Jeden Monat präsentieren wir Ihnen hier Bilder und Informationen zur jahreszeitlich typischen Wetterlage aus dem großen Wetterkalender von Berthold Wiedersich.
Im November entwickeln sich in Gebieten höheren Luftdrucks durch die Abkühlung in den langen Nächten dichte Nebelfelder, die sich erst in den Mittagsstunden auflösen, manchmal erst gegen Abend. Der Grund liegt darin, dass die im Hoch von großen Höhen tendenziell absteigende Luft mit abnehmender Höhe erwärmt wird. Daher fällt die Temperatur, vom Boden ausgehend, zunächst ab – wie entsprechend der Gasgesetze zu erwarten ist-, nimmt dann aber in einer Inversionsschicht wieder zu. Die Folge ist, dass wegen dieser Sperrschicht kein vertikaler Luftaustausch stattfinden kann.
Unter der Inversions-Schicht bleiben die Temperaturen relativ niedrig, zumal! der Nebel die wärmenden Sonnenstrahlen vom Boden fernhält. Da die Luft über der Inversionsschicht warm und trocken ist, gestattet sie prächtige Fernsicht.
Erst am späten Nachmittag, wenn die Temperatur in der Höhe abnimmt, kann der nun mögliche Luftaustausch den Nebel wieder auflösen.
Die Sturmtätigkeit nimmt über dem Atlantik beständig zu, da mit sinkendem Luftdruck bei Island die Luftdruckgegensätze zwischen den subtropischen und den hohen Breiten stärker werden. In den nasskalten Tagen, welche zu Anfang des Monats die letzten schönen Oktobertage ablösen, fällt zumindest in den Mittelgebirgen häufig der erste Schnee.
Um den 10. mildert sich das Wetter bei einer Süd- bis Südwestlage. Kurz vor Ausgang des zweiten Drittels entwickelt sich einlief über Mitteleuropa, dem vor allem Luftmassen aus Ost- bis Südost zuströmen. Abgelöst wird das durchwachsene, wolkenreiche Wetter Mitte des letzten Drittels von einer warmen Südwest- bis Westlage, die jedoch bald mit einer Nord- bis Nordostlage in ein oft nebeliges und vor allem kaltes vorwinterliches Hoch über Mitteleuropa übergeht.
Das Satellitenbild zeigt die Situation zwei Tage später: Von der östlichen Front auf der Wetterkarte (s.o.) sind noch über Osteuropa Reste vorhanden, aber aus der Luftmasse, die mit der Front das Mittelmeer erreichte, entwickelte sich ein Tief über dem Golf von Genua und der Poebene. Die südliche Luftströmung hält noch an, da über dem Balkan hoher Luftdruck herrscht und nördlich Großbritanniens ein mächtiges Tief liegt Über Süddeutschland sind nur dünne hohe Wolkenfelder, südlich des Alpenhauptkamms in Staulage sehr mächtige.
Föhn am Arlbergpass, Westseite
Satellitenbild des Deutschen Wetterdienstes
Wetterkarte 2.11.1999
Der starke südliche Wind zwischen dem Hoch im Osten und den Tiefdrucksystemen im Westen verursachte starke Stauniederschläge südlich des Alpenhauptkamms. Im Norden brach der Föhn nicht bis in die Tallagen durch, so dass die erheblich kühlere Luft liegen blieb. Der Föhnsturm blies auf der Höhe des Arlbergpasses mit etwa 50 km/h. Wenige hundert Meter tiefer, am Aufnahmestandort, brachte er es noch auf 35 km/h und 22°C. Bereits an der Nebelobergrenze war es windstill und nur 11°C warm. Im Tal lag die Temperatur bei unangenehmer Feuchte nicht über 9°C.