Im September bleibt über Mitteleuropa meist über längere Zeit hoher Luftdruck mit schönem Wetter erhalten. Es sind die warmen und trockenen Tage des „Altweibersommers”, der seinen Höhepunkt gegen Ende des Monats erreicht und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit alljährlich wiederkehrt.
Der September weist die geringste Bewölkung und die niedrigsten Niederschlagswerte des Jahres auf. Mit ca. 65 % Wahrscheinlichkeit sind die ersten Tage des Monats von einem Hoch über Mitteleuropa mit warmem sonnigem Wetter geprägt, das sich um den 10. kurzfristig nach Norddeutschland zurückzieht. Gegen Ende des zweiten Monatsdrittels hat der Süden Mitteleuropas wiederum meist schönes Wetter, der Norden hingegen erhält eine feuchte Nordwestlage. Im letzten Drittel zieht mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 75 % in ganz Mitteleuropa der Höhepunkt des „Altweibersommers” mit Südwest- bis Südlagen ein. Gegen Monatsende setzen oftmals kräftige Stürme aus West bis Nordwest der letzten spätsommerlichen Witterung ein Ende. Die Regentage häufen sich, und in den Alpen fällt in den höheren Lagen oft schon der erste Schnee.
Charakteristisch für die ruhigen Sonnentage ist der große Temperaturgegensatz zwischen Tag und Nacht, verursacht von der hohen Wärmeabstrahlung in den bereits langen Nächten. Die Tageshöchsttemperatur betrug am Aufnahmestandort noch 28° C. Der Hochdruckeinfluss dauerte vom Monatsbeginn bis zum 12., dann gewann die schwach ausgebildete Tiefdruckfamilie für ein paar Tage die Oberhand.
Im Satellitenbild ist ein Hoch über Mitteleuropa zu erkennen, welches das schöne Herbstwetter verursacht Um diese Jahreszeit sind die Hochs in der Regel noch mit schönerem Wetter, mit Sonnenschein verbunden. Tiefs in fortgeschrittenem Stadium sind im Satellitenbild zumindest schon teilweise okkludiert, die schnelle Kaltfront hat die langsamere Warmfront eingeholt und in die Höhe gedrängt. Die Tiefs südlich von Grönland und nördlich Norwegens haben diese Phase erreicht, währen die Tiefs der sich von Irland nach Südwesten erstreckenden Tiefdruckfamilie noch fast überall einen deutlichen Frontenverlauf zeigen.
Morgendlicher Seerauch über einem kleinen See in Oberschwaben
Satellitenbild des Deutschen Wetterdienstes
Seerauch
Strömt nächtlich ausgekühlte Luft über noch warmes Wasser, erwärmt sich eine dünne Luftschicht direkt über dem Wasser. Diese steigt, feuchter geworden, in Blasen auf, vermischt sich mit der kälteren Luft über ihr, und wenn der Taupunkt unterschritten wird, entsteht ein nur wenige Meter mächtiger Nebel, der Seerauch.