Einblick in den Gebirgsflug - Teil 1

15 März 2016
15 März 2016, Kommentare 0

Dienstag, 15.03.2016
Teil 1: Der Tag der Flugvorbereitung
Teil 2: Der Flug

Ich darf mitkommen!

Herr Naujokat möchte seinen Berufspiloten-Schülern immer wieder etwas Gutes zukommen lassen und versucht daher diese bei Frachtflügen, Bereitstellungsflügen oder bei seinen persönlichen Sessions mitzunehmen. Einmal im Jahr fliegt er ins Gebirge um dort selber zu fliegen und im Training zu bleiben. Nach dem er die Wetterberatung eingeholt hat und sich entschloss am Donnerstag ins Gebirge zu fliegen sprach er die Schüler wieder an, ob Sie ihn begleiten möchten. Da 2 Schüler aus Zeitgründen abgesagt haben, war ich das glückliche dritte Rad am Wagen – natürlich sage ich am Dienstag noch spontan zu! Dies soll für mich ein Schnuppertag ins Gebirgsfliegen werden, was zu einem späterem Zeitpunkt in der Ausbildung noch auf mich zukommen wird.

Flugvorbereitung

Noch am gleichen Tag der Zusage, nachdem wir unser Übungsprogramm geflogen sind, beginnen wir die Flugvorbereitung für den kommenden Gebirgsflug am Donnerstag. Wenn man in der AIP (aernoautical information publication – Anflugblätter und Informationen über verfügbaren Kraftstoff, etc.) nachschlägt, findet man die Information das Donaueschingen ein Zollflugplatz ist, wo 2 Stunden vorher der Zoll angemeldet werden muss. Da wir in die Schweiz fliegen, müssen wir diesen anmelden laut der Vorgabe im AIP. Dies hat Herr Naujokat bereits über den Tag hinweg erledigt. Unsere Anmeldung gilt für den 17.03.16, Abflug EDTD Donaueschingen 0900h, zurück in Donaueschingen werden wir am gleichen Tag um 1700h sein. Für den Einflug in die Schweiz müssen wir ebenso Zoll anmelden. Der Flughafen LSZV Sittersdorf liegt auf unsere Route am kürzesten ins Gebirge. In der AIP Schweiz ist die Anweisung zu finden, den Zoll für grenzüberschreitende Flüge anzumelden, da auch dies ein Zollflugplatz ist, der nicht ständig besetzt ist. Über das Internet haben wir die Meldung erledigt und später telefonisch geprüft ob diese in Ordnung geht.

Der Flugdurchführungsplan ist erstellt. In die Karte haben wir die besprochene Route eingezeichnet und über den einzelnen Flugverlauf gesprochen. Am wichtigsten war die Erstellung der mass&balance sowie die darauf resultierenden HOGE (Schweben ohne Bodeneffekt) und HIGE (Schweben mit Bodeneffekt) Leistungen mit entsprechendem Gewicht. Bei den zu erwartenden meteorologischen Bedingungen (Dichte) an den uns angedachten Gebirgslandeplätzen (crap siogn gion: ca.7300ft / 2230m, calriden hüfifirn: ca.9650ft / 2940m) muss die Performance für HOGE sichergestellt sein. Dafür haben wir nun verschiedene Performance Berechnungen angestellt. Einmal mit unserem tatsächlichen Gewicht unsere HOGE Leistung sowie nach einer Flugzeit von 1:13h, abzüglich des Kraftstoffverbrauchs in Gewicht, wo wir auf dem Weg zu unserem zweiten Gebirgslandeplatz sind. Zur Übung haben wir noch unsere HIGE Leistung mit tatsächlichem Gewicht errechnet. Sehr praktisch – die HTC hat ein Sheet erstellt, mit welcher die mass&balance anhand von Tabellen aufgeschlüsselt werden.

Die benötigten und erstellten Unterlagen zur Flugvorbereitung findet ihr in der Bildergalerie unten!

Die speziellen Anflugverfahren auf Gebirgslandeplätze sind komplex und fordernd. Daher haben wir diese im Detail noch besprochen. Bei der Hocherkundung werden wir mit 60KIAS fliegen um die TAS (true air speed) zu errechnen. Dazu beachten wir folgende Regel: pro 1000ft zeigt der Fahrtenmesser 2% zu wenig an.

Beispiel
10.000ft = 20% Abweichung.
Fahrtenmesser: 60Kt
Tatsächlich, TAS: 72kt.

Danach ist für heute Schluss und Herr Naujokat fragt mich, ob wir uns um 0700h am Donnerstag treffen können – also 2h vor Abflug. Für mich soll das kein Problem sein, aber 2h Vorbereitung?! Da bin ich mal gespannt.

Erfahre bald wie es im zweiten Teil weiter geht!

GEBIRGSFLUG TEIL 2

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