Nach dem gestrigen erfolgreichen Tag geht es nun wieder voll motiviert zur Flugschule. Heute liegt 10cm Schnee und das Wetter hält uns erstmal in Bodennähe und wir machen Schwebeübungen. Nach unserem Briefing geht es raus zur R22. Da wir gestern getankt haben können wir gleich loslegen. Während der Motor warmläuft bekomme ich eine Einweisung ins Funkgerät. Wie werden die Frequenzen eingestellt und dazwischen gewechselt. Nach dem ich die Checkliste fertig abgearbeitet habe geht es wieder in Schwebeflughöhe. Wir machen verschiedenste Hoverübungen. Dabei habe ich alle 3 Steuerorgane, also Stick / Pitch / Pedale. In den letzten Flugstunden ist mir ab und zu der Bezugspunkt in der Ferne verloren gegangen und so bin ich ins schlingern geraten. Nun versuche ich ständig den Bezugspunkt visuell zu halten bzw. wenn wir eine Drehung ausführen, mir ständig einen neuen zu suchen. Es klappt auch ganz gut. Das seitwärts schweben machen wir heute auch oft, da auf dem Flugfeld immer wieder der Schnee geräumt werden muss, ist Umsicht sehr wichtig. Die Räumfahrzeuge bewegen sich um uns herum. Also bekomme ich wieder eine Aufgabe mehr – vor jeder Drehbewegung muss das Umfeld gecheckt werden. Herr Naujokat muss mich noch 2-3 mal daran erinnern, aber dann klappt es. Das langsame Schweben ist garnicht so einfach, aber jetzt steigern wir das ganze und wir landen und starten zusätzlich. Dabei muss mit den Pedalen die Horizontal-Richtung ordentlich und sauber gehalten werden, während mit dem Stick die Bewegungen durch den Wind ausgeglichen wird. Ich versuche mit leichter Vorwärtsbewegung aufzusetzen. Das dient der Sicherheit und ist die erste Stufe, bevor wir die Ladung präzisieren ohne Vorwärtsfahrt. Es gelingt nur schwer, immer wieder verlasse ich den Bezugspunkt, wenn auch nur für eine kleine Sekunde – doch dann schaffe ich die Horizontale nicht mehr ruhig zu halten. Diese Seitswärtsbewegung versuchen wir herauszunehmen. Es klappt auch nach ein paar Versuchen schon besser. Das Abheben klappt aber deutlich besser. Dazwischen habe ich immer wieder mal Zeit die Hände und Füße auszuschütteln. Bevor ich das mache gibt es eine Regel, ich sage zum Fluglehrer: you have controls ?! Er antwortet: I have controls ! – Dies muss immer bei der Übergabe der Steuerorgane erfolgen. Ich wiederhole nun nochmals die Übungen bevor wir eine Mittagspause einlegen. Davor wird aber noch ein De-Briefing gemacht. Gestärkt und entspannt geht es nach einer Pause wieder zu Maschine. Das Wetter hat sich gebessert sodass wir raus fliegen können. Während des Anlassen bekomme ich meine zweite Einweisung, diesmal in das GPS Gerät. Es ist erstmal eine oberflächliche Einweisung, um das Gerät Ein/Auszuschalten und durch die Menüs zu kommen. Ich gebe eine Route von Donaueschingen nach Mannheim ein. Dabei verwenden wir die Flughafen Kürzel (EDTD nach EDFM). Danach schalten wir es wieder aus und starten. Diesmal funke ich nach Anweisung des Fluglehrers mit dem Tower und gebe unseren Abflug bekannt. Nach dem wir die Runway geprüft und uns mittig platziert haben – geht es aus dem Schwebeflug los. Wir beschleunigen und steigen ab 45 KIAS (Knoten) kontinuierlich 500ft pro Minute. Nach dem wir die Steig und Sinkflüge mit Leistung (Pitch) wiederholt haben, demonstriert mir Herr Naujokat den Quickstopp auf 30 KIAS. Danach bin ich an der Reihe. Auf sein Kommando reduziere die Leistung auf ca.11inch und ziehe dabei den Stick nach hinten. Mit dem Rechten Pedal muss ich den Hubschrauber gerade halten. Es erfordert eine geschmeidige und saubere Koordination. Wir üben dies ein paar mal. Danach geht es an den Quickstopp auf Schwebeflug, also komplett die Fahrt auf 0KIAS reduzieren. Das ist sehr schwierig, um den Hubschrauber in der Höhe zu halten muss ab ca. 40KIAS die davor reduzierte Leistung wieder dazu gegeben. Um den Hubschrauber dann im Schwebeflug außerhalb des Bodeneffekts (HOGE) zuhalten, muss noch mehr Leistung gegeben werden. Dies haben wir bei der Flugvorbereitung am Diagramm bereits errechnet. Vor allem der Drehmoment Ausgleich mit den Pedalen, also erst rechts bei Leistungsreduzierung danach links bei Leistungszufuhr stellt eine weitere Herausforderung bei der Koordination dar. Auch das üben wir mehrmals. Erfolgreich abgeschlossen geht es wieder zurück zum Flugplatz. Ich darf die Landung an den Tower selber funken. Auch diesmal klappt die Landung super. Ich fühle mich schon viel sicherer und meine Sitzhaltung wir zunehmend entkrampfter. Zufrieden aber auch Platt vom anspruchsvollen Tag geht es zum De-Briefing. Konzentriert besprechen wir alles und tragen die geflogenen Flugstunden in die Unterlagen ein. Morgen ist allgemeine Theorie für den PPL angesagt – ich bin gespannt was mich erwartet.