Ende März habe ich meine Praktische Prüfung bestanden und somit ein langer Weg
zum ATPL-H abgeschlossen. Insgesamt habe ich 4 Jahre gebraucht vom Fussgänger zum Berufspiloten.Die einzelnen Ausbildungsabschnitte wurden so gelegt dass ich sie neben normaler Arbeit und Familie gut meistern konnte. Dabei war es immer wichtig niemals sein letztes Hemd dafür zu geben sondern immer noch etwas Luft zum Atmen haben.Die zu Beginn ausführliche Beratung durch Herrn Naujokat, der meinen späteren Fluglehrer wurde, hat mir schon damals nahe gelegt dass die Fliegerei und der Virus der einen da gepackt hat momentan Mittelpunkt der Erde ist, man es aber insofern nicht übertreiben darf, so dass Freunde und Familie in Vergessenheit geraten. Es wurde auch ausführlich über spätere Jobchancen gesprochen bei dem meines Erachtens nach nix übertrieben beschönigt wurde, wie ich so über die Jahre feststellte. Es waren 4 tolle aber auch zähe Jahre und ich bin sehr froh diesen großen Baustein nun abschließen zu können. Es werden immer wieder kleinere Prüfungen folgen die man aber neben dem Alltag ganz gut meistern kann.
Die eigene Leistung ist das eine!- was man aber nicht vergessen darf, wie bereits erwähnt, sind die Menschen in seinem unmittelbaren Umfeld, die in dieser Zeit etliche Entbehrungen ertragen mussten. Familie und Freunde sollten trotz Zeitmangels niemals ganz vernachlässigt werden,zudem tun Pausen zwischendurch auch ganz gut.
Am aller schwierigsten gestaltet sich die gemeinsame Zeit mit seinem Lebenspartner.Viele Wochenenden und noch mehr gemeinsame Abendstunden auf dem Sofa zu zweit mussten zur Seite rücken damit dieser gewaltige Berg an Informationen und Lernmaterial nach und nach gelernt werden konnte. Dies war oft nicht einfach da das Verständiss des gegenüber schließlich auch seine Grenzen hat. In meinem Fall konnte ich mich wirklich sehr glücklich schätzen dass nicht nur der Geduldsfaden sehr lange war, sondern dass auch wenn nötig meine Freundin Maria zusammen mit mir gelernt hat, um mich später besser Abfragen zu können. Viele male war sie mein “Tower” um im Funksprechverkehr eine nötige Routine zu bekommen. Vielen Dank dafür!
Als frisch gebackener Pilot stellt sich nun die Frage: wo arbeiten. Da beide Seiten ihrer Situation anfangs lange genug und sehr ausführlich kund getan haben, wurde auf mündlichem Wege vereinbart dass ich als Freelancer 1/3 bei Htc Flüge durchführen werde und zu 2/3 in meinem alten Beruf als Förster tätig bleibe.
Zum Schluss noch was aus eigener Sache. Als Piloten müssen wir zu jährlichen medizinischen Checks. Dabei ist bei jedem einzelnen das Ziel seine Lizenz bis zum 60´ten Lebensjahr zu halten. Da ich in meiner Freizeit mich sehr viel mit Ernährung beschäftige kann ich nur jedem zu biologischen ungespritzten Lebensmitteln raten.Auch die Gewichtung der Zusammensetzung was täglich auf dem Speiseplan steht kann man in vielen Büchern nachlesen. Unsere Ernährung ist die beste Medizin was wir unserem Körper geben können. Leider wird diesem Aspekt im Alltag viel zu wenig Beachtung geschenkt. Da ein Pilot auch wie sich jeder denken kann sehr viel sitzt und der Mensch aber dafür nicht gemacht wurde, sollte sich jeder selber Fragen ob er seinem natürlichem Ursprung sich genügend zu bewegen nachkommt. Wer sich dafür interessiert und wenn nötig mit Disziplin auch was ändert, wird so denke ich sehr lange glücklich sein. Persönlich und im Beruf.
Maik Rauch