Witterungsregelfälle im Oktober

2 Oktober 2021
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Jeden Monat präsentieren wir Ihnen hier Bilder und Informationen zur jahreszeitlich typischen Wetterlage aus dem großen Wetterkalender von Berthold Wiedersich.

Im Oktober ist das Wetter in Deutschland sehr häufig zweigeteilt. Während um die Mitte des Monats in Süddeutschland nochmals eine Hochdruckphase das Wetter bestimmt, toben im Norden bereits schwere Herbststürme.

Im ersten Monatsdrittel wird meist ganz Deutschland von einer Süd- bis Südwestlage bestimmt. Im Alpenvorland gestaltet häufig der Föhn (vgl. März) das Wetter. Er kann mit Geschwindigkeiten bis weit über 100 km/h, wenn der Luftdruckunterschied zwischen Italien und Mitteleuropa groß genug ist, vom Alpenkamm in die Täler einfallen. Dabei zeigt das Thermometer am Nordfuß der Alpen höhere Werte als im Süden. Der warme Fallwind sorgt um diese Jahreszeit, wie auch im Frühjahr, oft für Fernsichten von mehr als 350 km.

Im zweiten Oktoberdrittel wird das Wetter des vorangegangenen fortgesetzt. War das erste Drittel regnerisch, ist es auch meist das zweite. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es jedoch kühler, ein Hoch über Mitteleuropa, das sich für einige Tage aufbaut führt kalte östliche Luftmassen heran, die das Wetter v.a. im Norden und Nordosten bewölkt oder sogar trüb gestalten.

Um den 25. wird das Hoch in den meisten Jahren von einer angenehm warmen, aber teilweise regnerischen Südwest- bis Westlage verdrängt.

Hinter diesem meist kurzen Tief, bisweilen sind es auch Tiefdruckfamilien, beruhigt sich das Wetter bei einem neuen, aber relativ schwachen herbstlichen Hoch über Mitteleuropa. Der Wind weht nur sehr schwach, die morgendlichen Nebel werden erst im Laufe des Vormittags langsam aufgelöst, und die Sonne scheint mild für einige kurze Stunden vom Himmel. Dabei fehlen in der Regel noch frostig kalte Nächte. Dieses angenehme Wetter dauert mit sehr großer Regelmäßigkeit bis zum 1. November.

Im Satellitenbild wird das Hoch über Mitteleuropa langsam nach Nordosten abgedrängt. Die Warmfront kommt sehr gemächlich von Südwesten auf. Die faserigen Girren an der Vorderseite sind gut zu sehen. Hinter ihnen verdichten sich die Wolken, wachsen mit Altostratus dem Erdboden entgegen und werden schließlich in ihrer Gesamtheit zum Regen bringenden Nimbostratus.

w10fotoAufzugsbewölkung am Bodensee. Ein Tief naht mit seiner Warmfront aus Südwesten.

w10satSatellitenbild des Deutschen Wetterdienstes

w10grafWarmfront
Die aus West- bis Südwest aufkommende Warmfront zeigt die typische Wolkenabfolge: zunächst feine Cirren, die zum Horizont hin durch hinzukommende tiefere Wolkenschichten in der Regen bringenden Nimbostratus-Wolke aufgehen. In unseren gemäßigten Breiten über dem Atlantik prallen kalte Luftmassen der hohen Breiten auf die warme Luft des Azorenhochs. Entlang dieser Frontalzone entstehen die Tiefs und Hochs, die unser Wetter so wechselhaft gestalten. Auf die oft ausgedehnte Regen bringende Warmfrontbewölkung folgt die windige Kaltfront mit meist deutlich kühlerer nordwestlicher Luft.

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