Als neue Übung haben wir einen Flug mit dem R-44 zum Höhengasthaus „Zum Kreuz“ in Oberbiederbach geplant. Schon am Tag zuvor hatten Herr Naujokat und ich telefoniert, da das Wetter nicht vielversprechend aussah. Trotzdem trafen wir uns pünktlich um 09:00 am Flugplatz in Donaueschingen.
Nochmals fragte mich Herr Naujokat ob ich das heute – bei dieser Witterung- wirklich fliegen wolle. Daraufhin meinte ich: „ich hätte schon einen Tisch reserviert“. Als ob er auf diese Antwort gewartet hätte, erklärte er mir welche Gefahren sich hinter so einer Aussage verstecken.
Um mich aus dem „Fettnäpfchen“ rauszuholen argumentierte ich, dass ich jederzeit die Reservierung rückgängig machen kann, da ich diese unter Vorbehalt des Wetters getätigt hatte. Dass zu mindestens der Hinflug möglich sein wird, konnte ich mit hoher Gewissheit sagen, da ich im Kinzigtal wohne und somit das Wetter auf der Strecke schon kannte.
Die Flugvorbereitung die ich abends zuvor schon gemacht hatte, war für schlechtes Wetter ausgelegt, da die Wettervoraussagen nun mal nicht sehr toll waren. Die Route, die ich speziell für tiefe Wolken ausgearbeitet hatte, führte von Donaueschingen nach St. Georgen und dann dem Talverlauf bis ins Kinzigtal. Von dort hatte ich zwei Alternativen vorbereitet. Die erste und kürzere würde von Haslach i.K.- über Hofstetten- direkt zum Gasthaus Kreuz führen. Als zweite Variante die Route über Steinach und Welschensteinach.
Also noch Weight and Balance berechnet und HOGE (Hoover out of Ground Effect) für das Schweben über dem Gasthaus. Und los ging es mit dem Aussencheck.
Fast pünktlich um 11.00 Uhr flogen wir los. Ich muss gestehen, ich hatte das Wetter ein bisschen besser eingeschätzt, und hätte ohne Fluglehrer an der Seite vermutlich bei Hornberg wieder gewendet.
Im Kinzigtal waren die Wolken dann wieder hoch genug um bis zum Ziel zu fliegen.
Nach ein paar Regenschauern während des leckeren Essen´s und ständigem Checken des Regenradars auf dem Handy, ging es in einer Regenpause wieder Richtung Donaueschingen. In der Nähe von Triberg fing es an zu schneien und wir flogen etwas tiefer, um einer Vereisung an den Rotorblättern zu entgehen. Um 14 Uhr landeten wir sicher in Donaueschingen.
Fazit: Für mich war es ein sehr interessanter Flug. Obwohl wir immer zwischen 3 und 1,5 km Sicht hatten, und somit noch deutlich über dem VMC minima von 800m lagen, war es für mich sehr anspruchsvoll. Leider war die Aussicht während des Fluges für die Passagiere nicht sehr übersichtlich, trotzdem konnten sie einen Eindruck vom Hubschrauberfliegen bekommen.