Mein Weg zur Flugschule

4 Januar 2016
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Die Anreise

Es ist ein kalter Donnerstag im Januar.

„Endlich! Ich wage den Schritt!“

Nach mehrwöchigen Recherchen und Überlegungen fahre ich zum ersten Mal zur Flugschule nach Donaueschingen. An einer Schnellstraße gelegen liegt der kleine Flughafen an dem die HTC-Helicopter+Training und Charter ihren Sitz hat. Dort angekommen geht mir der Puls hoch, jetzt wird es ernst. Was kommt auf mich zu, wie wird der Fluglehrer sein, wie soll ich mich verhalten – tausend Dinge gehen mir durch den Kopf. Und schon stand ich da, in einem kleinen Foyer in einem unscheinbaren Gebäude. Durch die bodentiefen Fenster kann ich das Vorfeld beobachten. Zwei Propeller Maschinen parkten dort und im Hintergrund hörte ich deutlich einen Helikopter fliegen. Es war ruhig, kein Betrieb im angrenzenden Café – „dem Fliegertreff“, wie eine Tafel andeutete. Es ist jetzt Winterzeit. Nun denn, ich suche den Weg zur HTC und gehe in den 3ten Stock, vorbei am Büro der Bundespolizei und weiteren kleinen Büros. Oben angekommen setze ich mich in den Warteraum. 

Von hier aus habe ich den besten Überblick über das Flughafengelände. Der Raum selbst, Urig und Rau – auf das nötigste Reduziert. Hier halten sich Piloten auf. Flugunterlagen, Kartenmaterial, Technische Geräte, 3 Sofas und Kaffee(Geruch)…einfach Pur! Durch die großen Fensterscheiben des Warteraums konnte ich beobachten, wie in einer R22 Flugübungen durchgeführt wurden. Die Maschine wurde sehr schnell zu Boden gebracht, daher vermute ich, dass die Piloten ein Notverfahren übten. Kurz darauf setzte die Maschine zur Landung an und wurde im Schwebeflug zum Hangar gesteuert.

Der erste Eindruck

So – jetzt zählt der erste Eindruck – bloß alles Richtig machen, denke ich mir. Kaum zu Ende gedacht kommen zwei Piloten durch die Tür. Locker und freundlich werde ich begrüßt. Die Stimmung ist wie unter Kollegen, wir stellen uns einander vor . Es wird Kaffee gemacht. Da Herr Naujokat noch den Flug nachbereitet, kann ich mit dem anderen Piloten die ersten Worte wechseln. Er erzählt mir von seinen bisherigen Erfahrungen in der Hubschrauber Branche und dass er momentan für die REGA Flugrettung fliegt. Nachdem ich mich vorgestellt habe, sprechen wir auch über die schlechten Erfahrungen und über Fakten zu Berufsaussichten für Piloten. Da ich mich im Vorfeld ausreichend mit diesem Thema beschäftigt habe, unterstreicht das Gespräch meine bisherigen Informationen und runden das Bild für mich persönlich ab. Herr Naujokat ist zwischenzeitlich dazu gestoßen und erzählt etwas über die Historie seiner Flugschule. Dabei fällt mir seine Erfahrung und die innere Ruhe zum Thema fliegen positiv auf. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass er mir ein Ausbildungspaket verkaufen wolle, vielmehr war es ein ausführliches Gespräch über die Fliegerei. Wir sprechen über den Ausbildungsweg bei der HTC. Spannend und vor allem abwechslungsreich. In der Ausbildung sind verschiedenste Spezialtrainings enthalten, wie z.B. Gebirgsflug/+ Landungen, Lastentraining, Radaranflug, uvm.! Nun gehen wir durch die Räumlichkeiten der Flugschule. Herr Naujokat zeigt und erklärt mir alles, ich kann zu allem Fragen stellen und er nimmt sich dafür auch Zeit. Dann heißt es endlich, Jacke anziehen und raus aufs Vorfeld um die Schulungsmaschinen anzuschauen. Nach vielen technischen und fliegerischen Details der eingesetzten Robinsons R22/R44 mache ich mich, mit vielen Eindrücken und sympathischen Gesprächen auf den Heimweg. Noch einige Tage nach dem Treffen und weiteren Recherchen bleibt der erste Eindruck einer erfahrenen Flugschule mit purem Ambiente sowie einem abwechslungsreichen Ausbildungsprogramm. Meinem Wunsch Berufspilot zu werden bin ich ein großes Stück näher gerückt, die Motivation und der Wille damit zu beginnen ebenso. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen!

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