Grundüberholung - Einrüsten des neuen Motors

15 Juni 2019
15 Juni 2019, Kommentare Kommentare deaktiviert

Der frisch überholte Motor aus England ist endlich eingetroffen und konnte für den Einbau vorbereitet werden. Die Überholung bei Gama Aviation sorgt dafür, dass der Motor wieder für 2200 Stunden oder 12 Jahre fliegen kann (siehe auch im Bericht „Grundüberholung des Triebwerks“).

Foto 13.06.19, 16 53 57Der überholte Motor mit Luftleitblechen und noch ohne Ölkühler

Neben der technischen Überholung wird auch der komplette Motor neu lackiert. Für die Überholung müssen jedoch sämtliche Luftleitbleche demontiert werden. Diese sorgen für eine optimale Wärmeableitung an dem luftgekühlten Motor. Da beim Hubschrauber, anders als beim Flugzeug, kein Propeller Luft in Richtung Flugzeug/Motor drückt, wird hier ein Lüfterrad benötigt. Dieses sitzt hinter dem unteren Lager der Riemenkupplung in Verlängerung der Kurbelwelle und hat somit die gleiche Drehzahl wie der Motor. Durch seine spezielle Form saugt es die Luft in der Mitte an und bläst diese nach außen. Deshalb ist das Lüfterrad ummantelt vom sog. Scroll, der die Kühlluft Richtung Motor leitet.

Die Luftleitbleche lenken die Luft links und rechts über die Ölkühler und danach über einzelnen Zylinder des Boxermotors. Die Zylinder sind mit Kühlrippen ausgestattet, die die Wärme an die vorbeiströmende Luft abgeben. Durch die Form und den Aufbau der Luftleitbleche muss die Luft nach unten zwischen den Zylindern abströmen und kühlt diese somit.

Anders als bei anderen Herstellern besteht diese Luftleitung entlang des Motors nur aus Metallteilen, während der Scroll aus Faserverbundstoff hergestellt ist. Da jeder Motor seine „Eigenheiten“ hat, liefert der Hersteller das sog. „Engine build-up Kit“ zwar mit einigen Vorbereitungen, es ist jedoch trotzdem viel Anpassungsarbeit notwendig. Die Hauptbleche werden an den Übergängen etwa alle 5 cm durch Schrauben verschraubt um den Spalt bestmöglich abzudichten. Zusätzlich klebt der Mechaniker die Übergänge noch mit Aluminium-Tape von innen ab. So wird versucht, dem Motor maximal viel Kühlluft zur Verfügung zu stellen um optimale Temperaturen zu erreichen.

Neben den Luftleitblechen müssen außerdem die Ansaugbrücke und die Fuel Control Unit (FCU) installiert werden. Die FCU steuert anhand der angesaugten Luftmenge die Spritzufuhr, so dass das Gemisch immer zündfähig ist. Von der FCU führt dann eine Spritleitung nach oben auf den Motor, wo der sog. Fuel Flow Divider sitzt, der den Sprit an die einzelnen Zylinder verteilt. Der überflüssige Sprit, der von der FCU nicht an die Zylinder geschickt wird, geht über einen Rücklauf wieder zurück in die Tanks.

Foto 13.06.19, 16 53 39Der einbaubereite Motor mit neuen Kühlschläuchen (orange) für die
Zündmagnete

Auch der Generator, also die Lichtmaschine, muss noch montiert werden. Dieser sitzt neben dem Starter und wird über einen Riemen mit dem Starterkranz, der auf der Kurbelwelle sitzt, verbunden. Bei einem Robinson R44 Raven II produziert dieser eine Gleichspannung von 24 Volt für die Versorgung der Bordelektronik. Die Zündung erfolgt davon unabhängig über Zündmagnete. Im nächsten Bericht geht es dann überwiegend um die Installation des Motors in der Zelle.

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