Winterlichen Flugrost abschütteln

25 März 2019
25 März 2019, Kommentare Kommentare deaktiviert

Am Freitag meldete sich bei uns telefonisch Lena Maier ob es möglich wäre am Wochenende mit einem Fluglehrer zu trainieren. Das letzte Mal flog sie im Oktober 2018 und sie würde gern ein paar Stunden mit einem Fluglehrer absolvieren. Wir gaben ihr die Info, dass wir am SA ab 14:00 für sie Zeit hätten, sowie den ganzen Sonntag. Um es vorweg zu nehmen, wir sind an beiden Tagen 06:33 h geflogen.

Lena erschien pünktlich wie abgemacht um 14:00 Uhr und Kai unser Fluglehrer überprüfte zunächst Lizenz und Medical und fragte was sie gern trainieren möchte.
Ihre Antwort war fliegen.

Somit schlug Kai vor, sich am Samstag zunächst einmal fliegerisch zu beschnuppern.

Nach anderthalbstündigem Briefing sowie Außencheck am Hubschrauber starteten wir in die Platzrunde.

IMG_0618

Nachdem wir etliche Autorotationen, Fix Tailrotor und musterbedingte Notverfaren in der Platzrunde flogen, fragte ich Lena ob sie noch fit sei, woraufhin ein klares JA kam. Darum entschloss ich mit ihr außerhalb des Platzes einige Autorotationen im Gelände zu üben.

Zum Abschluss übten wir noch einige Außenlandungen und somit schlossen wir nach 02:16 Blockzeit unsere erste Übungseinheit ab. Wir tankten unsere liebe D-HTCH dreiviertel voll und begaben uns zum Debriefing. Hier wurden die einzelnen Übungen nochmals nachbesprochen. Für den nächsten Tag machte ich Lena den Vorschlag, die erste Session Funknavigation zu üben, die zweite Session „Fliegen ohne Sicht nach Außen“ und eine Außenlandung zum Mittagessen, die dritte Session Kleinorientierung mit Luftfahrtkarte ohne GPS.

Wir legten eine Theoriestunde ein zum Thema Funknavigation, bei der wir im Detail den anstehenden Funknavigationsflug durchsprachen. Es standen diverse Aufgaben IST-Radial feststellen, SOLL-Radial intercepten und Standard Stationsüberflug mit vorgegebenen Outbound Radial an. Nach der Stunde Theorie meinte Kai am kommenden Tag um 8:00 Uhr beginnen zu wollen, woraufhin die Frage kam ob 9:00 Uhr denn für einen Sonntag auch Okay wäre?

Am Sonntag trafen wir uns um 09:00 Uhr. Im Vorfeld erledigten wir unsere administrativen Tätigkeiten Flugdurchführungsplan erstellen, NOTAMS, Wetter und Mass & Balance. Dann starteten wir zu unserem Funknavigationsflug.

checkliste VOR

vor aufgabe

Nach 01:57 Blockzeit landeten wir wieder und führten unser Debriefing durch und tankten die Maschine dreiviertel voll, was unserem MTOW (= Max Takeoff Weight)

IMG_0548Burg Hohenzollern: Eine Umkreisung der Burg zum entspannen bei der Funknavigationsaufgabe.

Beim Tanken wies ich Lena nochmals daraufhin, dass die D-HTCH mit bladder tanks ausgerüstet ist und somit nur eine ausfliegbare Kraftstoffmenge von 100l hat. Im Gegensatz zu älteren Modellen die eine ausfliegbare Kraftstoffmenge von 112,4l haben, was letztendlich einer Minderflugzeit von 24min entspricht.

IMG_0563

Wir starteten zu unserer zweiten Session an diesem Tag, Flug ohne Sicht nach Außen sowie eine Landung zum Mittagessen. Lena machte ihren Innencheck an der Maschine, ließ den Hubschrauber an und verließ die Platzrunde in südliche Richtung. In 1500ft AGL übernahm Kai das Steuer mit dem Kommando „I have controls“ Lena bestätigte mit „You have controls“. Lena zog sich die IFR Brille an, nun war es ihr nur noch möglich einen Blick auf die Instrumente zu haben, der obere und seitliche Bereich der Brille ist milchig, so dass eine Sicht nach Außen nicht möglich ist. Die Aufgaben waren wie folgt, vorgegebenen Kurs und Höhe halten, mehrfachen Steig- und Sinkflug 2min Turns unter Berücksichtigung der Formel TAS:10×7 Hierzu kann man Mithilfe des Fahrtenmessers und des künstlichen Horizonts und einer Stoppuhr einen 2min Vollkreis fliegen, sowie Standard Umkehrkurven. Nach guten 40min merkte der Fluglehrer die Zeit der Mittagspause ist gekommen.

Der letzte Teil der zweiten Session war Standard aerial work, Außenlandung Hocherkundung Tieferkundung und die Regnostizierung des Landeplatzes. Unser Standard W A HI BEL U. Dies bedeutet Windrichtung Anflugsachse Hindernis Beleuchtung Umgebung
Im Vorfeld wurde noch eine Powercheck durchgeführt ob die HOGE Leistung gewährleistet ist. Wir fliegen zwischen 30 und 40kt und lesen den Manifold Pressure ab. Wenn es nun möglich ist 6,5 inch dazu zu addieren siehe Leistungstabelle wird diese Leistung kurzfristig gezogen, um zu überprüfen, ob die Drehzahl stabil bleibt. Somit ist ein Hovern out of Ground effect gewährleistet.
Nach erfolgreicher Landung gönnten wir uns knapp 2 Stunden Mittagspause und führten viel Benzingespräche.

Screen Shot 2019-04-01 at 22.00.46

Bei der dritten Session stand Kleinorientierung auf dem Programm. Lena sollte einen Flug von Meersburg am Bodensee zum Schloss nach Sigmaringen durchführen, das Donautal entlang zum Kloster Beuren. Im Vorfeld musste hierzu auch noch Zürich Information kontaktiert werden, ob die ED-R 132A und B aktiv sind (Heuberg) Nach Kloster Beuren ging es über Tuttlingen zurück nach Donaueschingen. Nach der Landung in Donaueschingen führten wir noch ein ausführliches Debriefing durch und erledigten unseren Papierkram und eine glückliche Lena fuhr Richtung Heimat nach München.

Screen Shot 2019-04-03 at 19.52.37Schloss Sigmaringen


Screen Shot 2019-04-01 at 22.02.52Kloster Beuron

IMG_0610

Lena ich wünsche dir Alles Gute auf dem weiteren Weg zum Berufspilotin,

Kai Naujokat

Comments are closed.