Jeden Monat präsentieren wir Ihnen hier Bilder und Informationen zur jahreszeitlich typischen Wetterlage aus dem großen Wetterkalender von Berthold Wiedersich.
Der Januar ist der Monat des Hochwinters, die Zeit der niedrigsten Temperaturen. Aber er wird auch von stürmischen Vorstößen wärmerer Luftmassen aus Westen bestimmt. Über dem Atlantik prallen kanadische Kältewellen und Warmluftvorstöße aus südlicheren Gebieten sehr heftig zusammen. Daher entstehen östlich von Labrador Reihen von Zyklonen, die auf Europa zuwandern. In Mitteleuropa leben wir jedoch im Grenzraum zwischen maritimem Klima, einem ausgeglichenen, relativ warmen und feuchten Klima (z.B. Irland) und dem kontinentalen, einem trockenen Klima mit großen jahreszeitlichen Temperaturunterschieden, und geraten somit immer wieder in den Einflussbereich des asiatischen Kältehochs, das uns kalte bis extrem kalte Luft zuführt. Das um Weihnachten eingetroffene Wetter, sehr häufig handelt es sich um das „Weihnachtstauwetter”, setzt sich bis in die ersten Januartage fort. Erst um den 5. beginnt in der Regel eine meist länger andauernde Frostperiode. Im Norden kann es jedoch schon ab dem 1. bei relativ großer Kälte schneien. Ausläufer des asiatischen – oder auch des fennoskandischen Kältehochs -, die sich meist zum eigenständigen „Hoch über Mitteleuropa” ausbilden, bescheren uns sehr kalte Ostlagen mit strengem Frost, eiskalten östlichen Winden, klaren Nächten, aber zum Teil auch eine von Hochnebel verdeckte Sonne. Diese winterliche Witterung wird ab und zu kurzzeitig unterbrochen und dauert zumeist bis zum Beginn des letzten Monatsdrittels. Um den 25. setzt sich wieder eine Westlage durch, die erst Schnee, dann Glatteis verursachenden Regen, trübes Wetter, aber auch häufig Stürme bringt. In den letzten Jahren waren gegen Ende des Januar vielfach Stürme mit Orkanböen bei Temperaturen über 0° C zu registrieren. Im Satellitenbild ist die Ostlage durch die Temperaturangaben und Maximalwinde zu erkennen. In Ravensburg (Oberschwaben) lag die Tiefsttemperatur am 25. bei -19° C (7,00 Uhr MEZ), die Höchsttemperatur bei -4° C (15.00 Uhr MEZ). Drei Tage später setzte sich die Westlage mit Temperaturen bis 6° C durch. Die für den Flugverkehr wichtige Dichtehöhe betrug bei 1028 hPa und -19° C etwa -950 m. Die Messung wurde in 435 m Höhe durchgeführt.
Blick vom Pfänder über den östlichen Teil des Bodensees zur Säntisgruppe. Inversion in 800m Höhe
Satellitenbild des Deutschen Wetterdienstes
Hochdruck und Hochnebel
Vor allem in den kühleren Jahreszeiten entstehen Inversionslagen, da sich die im Hoch absinkende Luft bis über die Temperatur der bodennahen Luftschicht erwärmt.