Jeden Monat präsentieren wir Ihnen hier Bilder und Informationen zur jahreszeitlich typischen Wetterlage aus dem großen Wetterkalender von Berthold Wiedersich.
Im Mai weitet sich das polare Hoch nach Süden aus, und der Schwerpunkt des östlichen Hochs verlagert sich von Osteuropa zum Atlantik. Daher erstreckt sich im Mai, wie sehr häufig im September, eine Hochdruckbrücke in west-östlicher Richtung über Mitteleuropa hinweg. Aus diesem Grund besteht in ganz Deutschland eine hohe Wahrscheinlichkeit für schönes Wetter während der meisten Maitage. Häufig werden die ersten Tage des Monats noch vom typischen wechselhaften Aprilwetter mit Schauern und sonnigen Abschnitten bestimmt, doch bald steigt wegen des hohen Sonnenstandes die Lufttemperatur an.
Um den 4. beginnt oft eine Reihe von schönen Tagen mit östlichen lagen, die zwar kühle, aber trockene Luftmassen nach Mitteleuropa führen. Die Sonne kann sie um diese Jahreszeit jedoch rasch auf angenehme Temperaturen erwärmen. Herrscht eine – mit etwas geringerer Wahrscheinlichkeit eintreffende – Süd-westlage, ist die Luft zwar wärmer, aber auch feuchter. Die sonnigen, warmen Tage dauern bis gegen Ende des zweiten Monatsdrittels, dann geht die warme Wetterlage statistisch häufig in feuchte und kalte Nord- und Nordostlagen über.
Die „Eisheiligen”, die nach dem Bauernkalender zwischen dem 11. und 17. kommen sollten, spielen heute längst nicht mehr die Rolle wie noch von ein paar Jahrzehnten.
Im letzten Monatsdrittel wird das Wetter von einer Nordlage gestaltet, die als eine Monsunwelle anzusehen ist. Der europäische Sommermonsun entsteht durch die dem Sonnenstand entsprechende starke Erwärmung um den Persischen Golf. Wegen des sich dort entwickelnden weit ausgedehnten Hitzetiefs, (im Sommer ein Teil der Innertropischen Konvergenz-Zone), wird nun Luft angesogen, die z.T. über Mitteleuropa hinwegströmt.
Am 13. – Satellitenbild – reifte über Österreich und den benachbarten Gebieten ein flaches Tief heran, das sich unter Vertiefung weit nach Westen ausdehnte. Zugleich bewegten sich die über Frankreich liegenden Luftmassen nach Nordosten. Da nun in der Höhe relativ feuchte und warme Luft nach Süddeutschland einfloss, bildeten sich die lang bestehenden Jettrails.
Abendliche Jettrails über Oberschwaben